Rückschau
Joint Meeting AES/SGA
Surround Sound
Ort: Ostermundigen
Viele AES- und wenige SGA-Mitglieder fanden sich im SDS-Studio in Ostermundigen ein. Das Einführungsreferat von Terry Nelson gab einen ausgezeichneten Überblick. Einspielungen ab DVD – u.a. aus „Titanic" – beeindruckten, machten aber auch klar, dass das Anfahren einer bestimmten Passage auf DVD trotz oder wegen der Menustruktur schwieriger ist als auf CD.
Im weiteren Verlauf wurde deutlich, dass die Kinobranche das Medium Surround Sound überwiegend gekonnt einsetzt, während die Schallplattenproduzenten damit (noch) nicht allzuviel anzufangen wissen. Allerdings ist die Surround-Anwendung in beiden Fällen grundlegend verschieden: Während im Film synthetische Surroundeffekte kurz und gezielt platziert werden, aber wegen häufigem Wechsel der Kameraperspektive kaum je eine kontinuierliche Ambiance aufgebaut werden kann, wäre die konsistente Ambiance gerade bei klassischen Musikaufnahmen aus guten Sälen anzustreben. Allerdings ist hierfür die von der Filmindustrie vorgegebene Position der Rücklautsprecher bei ±110° nicht ideal, da seitliche Phantomquellen nicht stabil wahrgenommen werden. Gerade von dort – und nicht von hinten – kommen aber in guten Konzertsälen die wichtigsten Reflexionen. Der Konsument ist aber kaum bereit, seine Lautsprecher immer wieder anders aufzustellen. Die Tonmeister werden also ihre Aufnahmen – nach einigem Jammern – doch auf die normierte Aufstellung ausrichten müssen. Dennoch wird Surround-Wiedergabe der zukünftige Standard, denn „We hear in surround" (Terry Nelson) . Beat Hohmann